Eine gute Frage – und hier kommt die Antwort. Der Flachgau hat einen Popchor bekommen. Und was für einen. Aber Hallo!! Schon vor dem Auftritt der „Naked Notes“ unter der Leitung von Richard Griesfelder war die Luft im ausverkauften Emailwerk zum Zerreißen gespannt. Denn die Naked Notes hatten, coronabedingt und nicht ganz freiwillig, mehrere Jahre Zeit, um sich auf diesen großen Tag vorzubereiten. Und während dieser Zeit sickerte immer wieder durch, dass sich da etwas Neues tut im Salzburger Chorhimmel. So prallten an den beiden Abenden im Emailwerk zwei Welten aufeinander. Die Sängerinnen und Sänger der Naked Notes platzten vor Ungeduld und Aufregung, das so lange trainierte Programm endlich „im Ernstfall“ über die Bühne zu bringen. Das Publikum andererseits platzte vor Spannung, den neuen Popchor endlich „life and in conzert“ zu erleben. Kurz – es gab ein fantastisches Aufeinandertreffen.
Die Naked Notes ließen vom ersten Ton an keinen Zweifel, wessen Geistes Kind das Ensemble ist. Pop- und Rocknummern aus allen Richtungen, genial und mitreißend gesungen, optisch von oben bis unten auf cool getrimmt und mit Choreographien verziert, dass man sich unweigerlich an Saturday Night Fever erinnern musste. So geht Pop, so geht Show, so geht Unterhaltung! Gezeichnet: Richard Griesfelder und seine Sängerinnen und Sänger.
Noch bevor der Chor den ersten Ton erklingen ließ, ertönten die ersten Begeisterungsrufe durch den Saal und was soll man sagen? Völlig zu Recht. Schon das eingehende „What’s Going On“ sprach alle Bände, das nachfolgende „Best Day Of My Life“ machte den Deckel drauf! Darf man das Wort „geil“ in einer Rezension verwenden? Aber wenn’s doch stimmt! Und so ging es weiter – den ganzen Abend lang. Beim „Wannabe“ von den Spice Girls befetzten sich die Solistinnen zum Niederknien, das folgende „All Night Long“ beruhigte die Gemüter ein wenig und beim „Uptown Funk“ wäre man gern zum Mittanzen auf die Tische gesprungen – gottlob gab es keine. Ein 8-teiliges Abba Medley beschloss die erste Halbzeit. Griesfelder hat Recht, ein Pop-Programm kann ohne Abba nicht vollständig sein.
Die zweite Hälfte ist ein Spiegelbild der ersten. Es groovt, es glitzert, es swingt und die gute Laune beiderseits der Bühne ist körperlich spürbar. Mit „Chain Of Fools“ und „Rolling In The Deep“ hält der Soul Einzug, mit dem „Bad Guy“ wabert ein Groove durch den Saal, der unter der Haut spürbar wird. Doch egal, welche Nummer sich die Sängerinnen und Sänger vornehmen, herrlicher Chorklang, mitreißende Soli und lebendige Choreographien sind das Triumvirat, mit dem das Ensemble das Publikum von der ersten bis zur letzten Note begeistert und unterhält. Die Vielseitigkeit des Programms lässt einfach keine Leidenschaft unbedient und es wäre nicht Richard Griesfelder, würde sich mit „Somebody Is Calling My Name“, sehr zur Freude des Publikums, nicht zumindest ein Gospelsong auf der Setlist finden. Egal was man vom Premierenabend der Naked Notes erwartet hatte, die Erwartungen wurden mehr als erfüllt und genau das ließ das Publikum den Chor mit viel Applaus und Standing Ovation auch spüren. There is a “New Kid In Town.” That's what's up! Maybe already to hear at the next program, who knows…
(mw)